Psychosoziale Strategien wider die Traumatisierung

Projekte 2020 - Nicaragua

Die sozialen Proteste vom April 2018 in Nicaragua wurden von der Regierung brutal niedergeschlagen. 325 Menschen sollen ums Leben gekommen sein, rund 100.000 Menschen das Land verlassen haben. Die aktuelle Situation ist bleiern: Das Regime kriminalisiert jedweden Protest, die politische Opposition ist zerstritten, Repressionen verhindern politischen Druck von unten. Umso mehr hat psychosoziale Arbeit an Bedeutung gewonnen. Viele Opfer der Repression werden von Therapeut:innen ehrenamtlich oder aus dem Bereich der Frauenorganisationen wie die Grupo Venancia betreut.

Hieraus ist auch das Netzwerk „Red Psicosocial“ entstanden, in dem sich Therapeut:innen über die Folgen der Gewalt und Unterdrückung austauschen und ihr Wissen weitergeben. So wurden Kolleg:innen aus dem ganzen Land geschult, die mit Student:innen, Angehörigen politischer Gefangener und Exilierten zusammenarbeiten. Aktuell geht es darum, die jüngsten Erfahrungen für zukünftige Ansätze der psychosozialen Begleitung zu systematisieren und Strategien zur Bearbeitung von Trauma, Erinnerung und Gerechtigkeit in Nicaragua auszuarbeiten.

Stiftungsförderung in 2020: 8.000 Euro