Verteidigung des Rechts auf Mobilität in Westafrika

Projekte 2017 - Mauretanien

Mauretanien war vor rund zehn Jahren ein günstiger Ausgangspunkt für Boat-People mit dem Ziel Europa. Doch längst sorgt die EU dafür, dass kein Boot mehr aus der Hafenstadt Nouadhibou nach Europa aufbricht und Mauretanien seine Grenzen abschottet. War vorher die Reise von einem Land Westafrikas ins andere ohne jegliche Bürokratie möglich, sind seit 2012 Aufenthaltsgenehmigungen nötig. Außerdem wirkt die EU – nicht zuletzt mit Entwicklungshilfegeldern – auf lokale zivilgesellschaftliche Akteure ein, Sensibilisierungsprogramme umzusetzen, die Menschen vor der Reise Richtung Europa abschrecken sollen. So ist Mauretanien von einem Transitland zu einer Sackgasse geworden, in der Menschen aus vielen afrikanischen Ländern festsitzen.

Die mauretanischen Menschenrechtsorganisation Association Mauritaniennne des Droits de l'Homme (AMDH), eine der wenigen unabhängigen Menschenrechtsorganisationen Mauretaniens, stellt sich dieser Politik entgegen – im Kleinen wie im Großen. So leistet AMDH konkrete Rechtshilfe und soziale Unterstützung für Migrantinnen, Flüchtlinge, Abgeschobene und Abzuschiebende. Gleichzeitig fördert die Organisation die Vernetzung von Organisationen, die sich für die Rechte von Migranten einsetzen – in Mauretanien und der gesamten Region. Ausgehend von regionalen Treffen fordert AMDH mit Organisationen aus dem Senegal, Mali und Niger öffentlich den Erhalt bzw. die Wiedererlangung der durch die europäische Einflussnahme zunehmend eingeschränkte innerafrikanische Mobilität und rückt dabei auch die Mitverantwortung der afrikanischen Regierungen in den Fokus.

Stiftungsförderung in 2017: 35.000 Euro