Unterstützung der Bundesschule der Landlosenbewegung

Projekte 2016 - Brasilien

Innerhalb der brasilianischen Landlosenbewegung Movimento dos Trabalhadores Rurais sem Terra (MST) ist die vor mehr als zehn Jahren gegründete Bundesschule Escola Nacional Florestan Fernandes in der Nähe von São Paulo von herausragender Bedeutung. In dem Schul- und Fortbildungsbetrieb nehmen jedes Jahr etwa 5.000 Personen an Seminaren und universitären Studiengängen teil.

Hier lernen nicht nur brasilianische Aktivistinnen und Aktivisten alles, was man zum Thema Agrarreform und Nahrungsmittelsouveränität wissen muss. Vielmehr durchlaufen Menschen aus vielen Ländern der Welt die Programme von politischer Bildung bis Ökoanbau. Die Bundesschule trägt damit ihren Teil zu einer stärkeren Vernetzung mit anderen sozialen Bewegungen und zur Intensivierung internationalistischer Solidaritätsarbeit der MST bei – etwa in Form der Brigaden Dessalines:

Im Zuge des von medico geförderten Projektes reisten brasilianische AktivistInnen nach Haiti, um die dortigen Bauernbewegung bei der Durchsetzung von Menschenrechten zu unterstützen. Gleichzeitig nahmen Haitianerinnen und Haitianer an Fortbildungen in der Bundesschule teil. 2016 sind in der Bundesschule jedoch finanzielle Engpässe entstanden – was in erster Linie am Niedergang der progressiven PT-Regierung liegt. Unter dieser hatte MST Zuschüsse und öffentliche Unterstützungsleistungen erhalten. Teile der medico-Förderung im Jahr 2016 dienten daher dem Ziel, eine Strategie zu erarbeiten, um neue Geldgeber zu finden und Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Schließlich sind Orte wie die MST angesichts der neoliberalen Wende in Brasilien noch wichtiger geworden.

Stiftungsförderung in 2016: 20.000 Euro