Für soziale Veränderung in den besetzten Gebieten

Projekte 2016 - Palästina

In Jenin, im Norden der durch Israel besetzten Westbank, ist der Lebensrhythmus der Menschen durch die langjährige gewalttätige Auseinandersetzung mit der Militärbesatzung gekennzeichnet. So entstand eine Kultur der Gewalt, die auch die Beziehungen der Palästinenser untereinander prägt. Neben Jenin-Stadt liegt eines der größten palästinensischen Flüchtlingslager mit mehr als 5.000 Kindern und Jugendlichen.

Vor allem ihnen eröffnet das 1987 gegründete Freedom Theatre (TFT) Möglichkeiten, eigene Fähigkeiten zu entfalten, um ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und andere Realitäten entwerfen. Dabei geht es sowohl um die israelische Besatzung als auch um innerpalästinensische (Konflikt-)Themen wie Korruption und patriarchale Strukturen. Beim „Playback Theatre“ unter der Leitung von besonders geförderten jungen Schauspielschülern – die Schauspielschule des Freedom Theatre ist die erste palästinensische Schauspielschule überhaupt – nimmt die ganze Gemeinde an einem interaktiven Theatererlebnis teil: Das Publikum erzählt eigene Geschichten, die dann von Schauspielern und Musikern improvisatorisch inszeniert werden.

Regelmäßig bringt das Freedom Theater neue Stücke auf die Bühne, die teilweise auf internationale Tourneen gehen. Zudem erreicht das Theater über die mobile Aktion Freedom Ride auch Gemeinden außerhalb Jenins. Die relativ neu etablierte Abteilung für Film und andere Medien bietet die Möglichkeit, Erzählungen in anderen Formen und Formaten aufzubereiten und zu verbreiten und in dem vor allem weibliche Nachwuchstalente gefördert werden. Als wichtiges Medium hat sich das Jugendmagazin Voice des TFT etabliert, das von jungen Frauen und Männern aus Jenin und dem Umland produziert wird.

Stiftungsförderung in 2016: 10.000 Euro