Friedensprozess von unten

Projekte 2019 - Afghanistan

Seit Jahrzehnten schlagen Kriege, Unterdrückung und Terror in Afghanistan immer neue Wunden – gesellschaftliche, aber auch seelische. Dieser Spirale stellt sich die Afghanistan Human Rights and Democracy Organisation (AHRDO) nun seit zehn Jahren mit eigenen, psychosozial geprägten Ansätzen entgegen: Mit der Gründung von Kriegsopferräten („Schuras“) hat AHRDO Möglichkeiten des Austauschs unter Kriegsversehrten und Kriegswitwen geschaffen. Um Traumata kollektiv zu überwinden, bietet die Organisation mit dem „Theater der Unterdrückten“ Gewaltopfern ein Forum, traumatische Erfahrungen kollektiv verarbeiten zu können. Aus den Hinterlassenschaften von getöteten oder verschwundenen Angehörigen – Kleidungs- und Schmuckstücke, Briefe, Fotos oder Dokumente – hat AHRDO sogenannte Memory Boxes zusammen- und ausgestellt.

Ausgehend hiervon ist das „Afghanische Zentrum für Erinnerung und Dialog“ in Kabul entstanden, ein Museum, das mehr ist als ein Ort des Gedenkens: Da es die widersprüchliche Geschichte des Landes, in der Gruppen mal Opfer, mal Täter waren, abbildet, lädt es zur Begegnung und zur Versöhnung ein. Die institutionelle Förderung ermöglicht AHRDO in einer extrem unsicheren Phase des Landes, ihre Ansätze zur Konfliktbewältigung und für einen Friedensprozess von unten fortzusetzen.

Stiftungsförderung in 2019: 10.000 Euro