Recherche zu den Schicksalen von Abgeschobenen

Projekte 2018 - Afghanistan

2016 wurde ein Rücknahmeabkommen zwischen der EU und Afghanistan beschlossen. Laut afghanischer Regierung ein „Giftbecher“, den man schlucken musste, da die EU-Staaten mit der Einstellung von Entwicklungshilfegeldern drohten. Trotz der politisch instabilen Situation in Afghanistan, geprägt von Anschlägen, Entführungen, gezielten Verfolgungen, hoher Arbeitslosigkeit und Korruption in Politik und Wirtschaft, werden seither wieder zunehmend Menschen aus Europa nach Afghanistan abgeschoben. Zugleich fördert die deutsche und europäische Migrationspolitik die – vorgeblich humanere – Strategie der „freiwilligen“ Rückkehr. Aus den Augen, aus dem Sinn: Es gibt nur wenige gesicherte Informationen darüber, was mit Rückkehrenden nach ihrer Ankunft in Afghanistan geschieht.

Die medico-Partnerorganisation Afghanistan Human Rights and Democracy Organisation (AHRDO) untersucht – zunächst beispielhaft in vier Provinzen –, was nach Abschiebung oder „freiwilliger“ Rückkehr im Land mit den Betroffenen passiert. Dabei geht die Organisation auch der Frage nach, welche innenpolitischen Folgen für das instabile Aufnahmeland Afghanistan damit verbunden sind. Denn die Kooperation der Regierung bei den Abschiebungen und Rückführungen ist in der Bevölkerung höchst umstritten.

Stiftungsförderung in 2018: 15.000 Euro