Versöhnung von unten

Projekte 2016 - Afghanistan

Auch zwei Jahre nach dem Ende der Sicherheits- und Wiederaufbaumission ISAF unter Führung der NATO herrschen in Afghanistan keine stabilen Verhältnisse. Vielmehr ist die Lage weiterhin und zuletzt in verschärftem Ausmaße von Unsicherheit und Gewalt gekennzeichnet.

In dieser unsicheren Phase der Transformation setzt sich die Menschenrechtsorganisation AHRDO für eine Konfliktbewältigung und eine Versöhnung von unten ein. Das umfasst den Einsatz für die Rechte von Frauen in einer stark patriarchalisch geprägten Gesellschaft, aber auch die Aufarbeitung vergangenen Unrechts wie die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen – trotz extrem schwieriger Rahmenbedingungen.

Politisch richten sie die Arbeit von AHRDO an denen aus, die in Afghanistan auf den letzten Platz verwiesen sind: Kriegsversehrte und Kriegswitwen. Ihnen bietet AHDRO mit dem Theater der Unterdrückten ein Forum, um die eigene Geschichte zu erzählen und selbst Wege zu suchen, das Vergangene zu überwinden. Weit über 200 Aufführungen hat das Team mittlerweile betreut, begleitet von einer Vielzahl von Workshops, in denen der Stoff der Stücke erarbeitet wird.

Ergänzt wird das Theaterspiel durch die Gründung von Kriegsopferräten (Schuras), in denen sich Opfer auf lokaler und regionaler Ebene vernetzen. Dieses erfolgreiche Engagement in den Provinzen Kabul und Balkh hat AHRDO inzwischen auch in die besonders benachteiligten bzw. gefährdeten Provinzen Nangarhar und Bamyan ausgeweitet hat. Vor den Gefahren nicht zurückzuweichen und an der Seite der Schwächsten der Gesellschaft aktiv zu werden, sagt viel über das Verständnis der Gruppe von Solidarität.

Stiftungsförderung in 2016: 20.000 Euro