Gleiche Bürgerrechte für alle

Die gesetzliche zementierte Benachteiligung der arabischen BürgerInnen Israels begann schon kurz nach der Staatsgründung und hat sich in den folgenden Jahrzehnten fortgesetzt. Heute existieren rund 50 diskriminierende Gesetze in Israel, von Land- und Planungsrechten über Bürger- und politische Rechte bis zu ökonomischen, sozialen und kulturellen Rechten. Sie tragen erheblich zu den ungleichen Lebensverhältnissen bei. Zwei Beispiele: Während nur etwa 14% der jüdischen Familien in Armut leben, sind rund 53% der israelisch-arabischen Familien betroffen. Die Kleinkindsterblichkeit bei unter Fünfjährigen ist in der arabischen Bevölkerung noch immer mehr als doppelt so hoch wie in der jüdischen.

Dies ist der Kontext, in dem die 1996 gegründete unabhängige Menschenrechtsorganisation Adalah - The Legal Center for Arab Minority Rights in Israel arbeitet. Adalah (arabisch: Gerechtigkeit) strebt gleiche individuelle und kollektive Rechte für PalästinenserInnen in Israel und den besetzten Gebieten an. Durch Advocacy-Berichte dokumentiert Adalah die Diskriminierung der palästinensischen Minderheit in Israel, aber auch Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten.

Die international sehr gut vernetzte Organisation beteiligt sich an Menschrechtskonferenzen und führt regelmäßige Menschenrechtsbriefings für DiplomatInnen durch. Im Rahmen des juristischen Bildungsprogramms organisiert Adalah professionelle Weiterbildung und Workshops für arabische Jurastudierende und AnwältInnen in Israel. Die Arbeit basiert auf der Überzeugung, dass Israel nur dann eine echte Demokratie werden kann, wenn es ein Staat all seiner Bürgerinnen und Bürger wird.

Stiftungsförderung in 2016: 30.000 Euro