Förderung einer Friedenskultur in kriegszerrissenen Gemeinden

Projekte 2016 - Sri Lanka

Im September 2015 erschien der Untersuchungsbericht des Hochkommissariats für Menschenrechte zu Sri Lanka. Auf 260 Seiten dokumentiert er drastische Kriegsverbrechen und Menschrechtsverletzungen, die in den letzten sieben Jahren des mehr als 25-jährigen Bürgerkriegs von beiden Seiten, der sri-lankischen Armee und der LTTE, begangen worden sind. Im Mai 2009 markierte die vernichtende Niederlage der LTTE das Ende der Kriegshandlungen, jedoch keineswegs das Ende des Konflikts. Menschenrechtsverletzungen sind im UN-Bericht bis 2011 dokumentiert, liefen aber in den Gefängnissen und Lagern für ehemalige LTTE-Kombattanten und in den tamilischen Dörfern und Städten weiter.

Erst mit der Abwahl des Präsidenten Rajapaksa, der in seiner zehnjährigen Amtszeit zunehmend autokratisch regierte, gab es im Januar 2015 eine Wende in der sri-lankischen Politik. Erstmals wurde öffentlich über die Notwendigkeit eines Versöhnungsprozesses gesprochen. Seitdem ist der Handlungsspielraum in Sri Lanka gewachsen. Die Rahmenbedingungen für eine Versöhnung sind allerdings mehr als schwierig. Knackpunkte sind u.a. die weiterhin starke Rolle der sri-lankischen Armee und die Nicht-Anerkennung von Schuld.

Die sprachliche-ethnische Trennung auf der Insel in einen tamilischen Norden und einen singhalesischen Süden sowie die Aufteilung in überwiegend singhalesische Buddhisten, tamilische Hindus und größere muslimische und christliche Bevölkerungsgruppen erschwert die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und fortgesetzten Menschrechtsverletzungen. In diesem Kontext setzt der langjährige medico-Partner SEED mit seinem Projekt an, um in kriegszerrissenen srilankischen Gemeinden eine Kultur des Friedens zu fördern.

Stiftungsförderung in 2016: 50.000 Euro