Stärkung der Gesundheitsreform von unten

Über Jahrzehnte war die Mehrheit der salvadorianischen Bevölkerung auf dem Land und in den Armenvierteln der Städte von dem Recht auf Gesundheit ausgeschlossen. Aufgrund des langen Atems einer starken Zivilgesellschaft ist das heutige El Salvador hingegen Beispiel für eine echte Gesundheitsreform von unten: eine Allianz aus linker Regierung und traditionsreicher sozialer Bewegung macht sich daran, das Recht auf Gesundheit zu verwirklichen.

medico unterstützt in diesem Reformprozess das Netzwerk Alianza contra la privatización de la salud (ACCPS), ein 2002 gegründetes Bündnis von Nichtregierungsorganisationen und engagierten Ärztinnen und Gesundheitsarbeitern, dem auch die NGO APROCSAL angehört. Das Netzwerk ist ein entscheidender Akteur in dem nationalen Gesundheitsforum Foro Nacional de Salud (FNS), in dem alle relevanten gesundheitspolitischen Instanzen der Zivilgesellschaft und des staatlichen Gesundheitswesens vertreten sind.

Es geht um Bürgerbeteiligung und Mitgestaltung, vom Dorf über die Provinz bis zur nationalen Ebene. Gemeinsam werden lokale Gesundheitskomitees organisiert, Studien über die aktuelle Gesundheitssituation durchgeführt und Personal im Gesundheitswesen ausgebildet. Eine der Aufgaben der lokalen Komitees ist es, durch kontinuierliche Beobachtung die Umsetzung der Gesundheitsreform zu überprüfen und dadurch den Druck auf die Regierung aufrechtzuerhalten. Durch den neuerlichen Sieg der FMLN bei den Präsidentschaftswahlen sind die Voraussetzungen für eine Vertiefung der Gesundheitsreform gegeben. In dem zu fördernden Projekt soll unter anderem das organisatorische Netzwerk des FNS in den Provinzen San Salvador und La Libertad konsolidiert und so die aktive Beteiligung der lokalen Gesundheitskomitees gewährleistet werden.

Stiftungsförderung in 2015: 10.000 Euro