Die Verantwortung der extraktiven Industrie für die Gesundheit

Projekte 2015 - Simbabwe

Trotz einer beschleunigten ökonomischen Entwicklung im südlichen und östlichen Afrika bleibt der Zugang zu Gesundheit und Gesundheitsdienstleistungen noch immer ein Privileg, von dem große Teile der Bevölkerung ausgeschlossen sind. Das müsste schon deshalb nicht sein, weil viele Länder der Region über ausreichende nationale Ressourcen verfügen, um sowohl ihre Gesundheitssysteme zu entwickeln als auch einen allgemeinen Zugang zu sichern.

Das Hauptproblem stellt nach wie vor die gesellschaftliche Verteilung der Profite dar: Während die sozialen und ökologische Kosten vom Abbau der Rohstoffe sozialisiert werden, werden die Gewinne privatisiert. Um die rechtlichen und politischen Bedingungen im Hinblick auf die soziale und ökologische Verantwortung von extraktiven Industrien in der Region zu verbessern, hat medico gemeinsam mit dem Equinet das Projekt „(Re-)claiming the Resources for Health“ erarbeitet.

Equinet ist ein Netzwerk mit Mitgliedern in 16 Staaten im südlichen und östlichen Afrika, das sich seit 1998 für soziale und Verteilungsgerechtigkeit sowie den Zugang zu Gesundheit engagiert. Koordiniert wird Equinet vom Training and Research Support Centre (TARSC) in Harare / Simbabwe. Ziel des Projektes ist es, Wege zu konkretisieren, wie die Gewinne aus dem Rohstoffabbau und -handel zu einem Ausbau der öffentlichen Gesundheit genutzt werden können. Hierfür wird zunächst eine Recherche über die Rolle extraktiver Industrien durchgeführt. Ausgehend von den Ergebnissen sollen Empfehlungen für Politik- und Rechtsentwicklung auf regionaler und nationaler Ebene entwickelt werden und Impulse für die Debatte zur Finanzierung von Gesundheitssystemen gegeben werden.

Stiftungsförderung in 2015: 10.000 Euro