Unterstützung von Überlebenden der Katastrophen in der Textilwirtschaft

Projekte 2015 - Bangladesch

In den Textilfabriken Bangladeschs kamen seit 2005 mehr als 1.800 Menschen durch verschiedene Unglücksfälle ums Leben. Am verheerendsten war der Einsturz der Rana-Plaza-Fabrik im April 2013, bei dem mehr als 1.000 Menschen starben und Tausende verletzt wurden. Diese Unglücke sind nicht zuletzt Folge des gnadenlosen Kostendrucks, dem die Produzenten seitens der Auftraggeber aus dem Westen ausgesetzt sind, damit die Waren hierzulande so billig wie möglich in die Geschäfte kommen.

medico engagiert sich seit Jahren gegen die mörderischen Ausbeutungsverhältnisse in der globalisierten Textilwirtschaft – durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen, indem sie Klageverfahren gegen mitverantwortliche Unternehmen in Deutschland unterstützt und durch die Förderung von gewerkschaftlicher Organisierung in Bangladesch, aber auch in Pakistan.

Gleichzeitig sind die Überlebenden von Katastrophen wie Rana Plaza unmittelbar auf medizinische und psychologische Betreuung und Folgebehandlungen angewiesen. Der defizitäre öffentliche Gesundheitssektor aber bietet das nicht und private Behandlungen können sich die oft arbeitsunfähigen Betroffenen nicht leisten. Der medico-Partner Gonoshastaya Kendra (GK) versucht, Lücken zu schließen. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen in der Betreuung von Rana Plaza Überlebenden hat GK in der einjährigen Projektlaufzeit bereits begonnene Behandlungen fortgesetzt sowie die Behandlung von neuen Patienten aufgenommen. Die Hilfen reichen von der Finanzierung von notwendigen Operationen bis zur psychologischen Unterstützung.

Stiftungsförderung in 2015: 10.000 Euro