Stärkung des lokalen Widerstands gegen Kohleindustrie und Landgrabbing

Projekte 2023 - Klimagerechtigkeit Kenia

Lamu County, in dem das erste Kohlekraftwerk Kenias geplant ist, liegt im Süd-Osten Kenias, am Indischen Ozean. Land in Lamu County ist historisch umkämpft, Vertreibung immer wieder Mittel der Aneignung gewesen, auch durch die Siedlungspolitik der kenianischen Regierung nach der Unabhängigkeit. Für den Bau des Kohlekraftwerks, eines Hafens und weiterer Infrastruktur wurde vor Jahren bereits ein Ort an der Küste auf dem Festland ausgewählt. Das Unternehmen Amu Power erhielt dort über drei Quadratkilometer Land. Land, das zuvor „Community Land“ war und der dort lebenden Bevölkerung – vorwiegend Bäuer:innen und Fischer – gehörte. Individuelle Landtitel waren nicht vorhanden. Aufgrund unübersichtlicher Eigentumsverhältnisse gab es bislang keine Entschädigungszahlungen.

Dass das Kohlekraftwerk noch immer nicht gebaut ist, ist ein großer Verdienst der unermüdlichen Arbeit von Save Lamu und deCOALanize. Es ist jedoch keineswegs so, dass alle Communities in Lamu County gegen den Bau wären. Darum ist es Teil des strategischen Plans von deCOALonize, stärker gegen das Kohlekraftwerk zu mobilisieren. Die Förderung durch medico soll dazu dienen, die Kampagne vor Ort wieder mit Leben zu füllen, vor allem aber sie auf bisher unbeteiligte Teile der Bevölkerung auszuweiten, um das Kohlekraftwerk definitiv zu verhindern und die schlagkräftige Organisierung für bestehende und kommende Kämpfe gegen Landgrabbing aufzubauen. Gleichzeitig sollen die Communities zusammengebracht werden, um dem beobachtbaren divide-and-rule entgegenzuwirken, wofür die lokalen Organisationen die Unterstützung des African Coaching Network (ACN) in Anspruch nehmen.

Stiftungsförderung in 2023:                10.000,00 €