Stärkung und Perspektiven für die junge Generation

Projekte 2014 - Nicaragua

Kriege, Diktaturen, Umstürze: Wie in anderen zentralamerikanischen Staaten ist auch die jüngste Geschichte Nicaraguas durch politisch-gesellschaftliche Umwälzungen und Verwerfungen geprägt, die Spuren hinterlassen haben. Noch immer kennzeichnen Gewalt, autoritäre Strukturen, Angst und Tabus die Gesellschaft. Hinzu kommt die soziale Unsicherheit in Folge der neoliberalen Reformen der 1990er-Jahre.

Die Erfahrung der Eltern prägt auch die junge Generation. Vielen Jungendlichen fehlen Perspektiven für ein anderes Nicaragua wie auch der Mut, diese zu entwickeln. Hier setzt das Centro Ecuménico Antonio Valdivieso (CEAV) an – mit einem psychosozial geprägten Programm zur Stärkung von jungen Menschen in der Zivilgesellschaft. Das Valdivieso ist Mitte der 1980er-Jahre als Denkfabrik der befreiungstheologischen Bewegung entstanden. Hat es die sandinistische Revolution einst solidarisch begleitet, steht es der heutigen FSLN und der Regierung Ortega kritisch gegenüber.

An dem Jugendprogramm nehmen mit medicos Unterstützung insgesamt 100 junge Aktivistinnen und junge Mitarbeiter aus zivilgesellschaftlichen Organisationen teil. Sie sollen das Selbstbewusstsein entwickeln, sich als politische Akteure zu verstehen und zu handeln. Das Programm bietet zunächst Raum, einen heilsamen Umgang mit den Bürden aus der persönlichen, familiären oder gesellschaftlichen Vergangenheit zu finden. So werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms zunächst in gewaltfreier Kommunikation, in demokratischen Organisationsprozessen und in psychosozialer Arbeit geübt. Später entwickeln sie gemeinsam Strategien, um diese Prinzipien in den eigenen Organisationen zu verankern. Anschließend treten sie in Austausch mit anderen (Jugend-) Organisationen, um gemeinsame Projekte zu entwickeln, mit denen sie ihre Gesellschaft verändern können.

Stiftungsförderung in 2014: 15.000 Euro