Kampagne für das Recht auf Bildung in der Provinz Limpopo

Projekte 2014 - Südafrika

Drei Jahrzehnte nach dem Ende des Apartheidregimes ist Südafrika weiterhin ein tief gespaltenes Land. Die Risse verlaufen nicht mehr (nur) entlang der Hautfarbe, sondern in eklatantem Maß zwischen Arm und Reich sowie zwischen Zentren und Peripherien.

In den Widerspruch zwischen formaler Gleichheit und realer Ungleichheit interveniert die Rechtshilfe- und Kampagnenorganisation Section 27, indem sie Entscheidungsträger mit den verbrieften Verfassungsrechten der Menschen konfrontiert. Neben dem Gesundheits­bereich, in dem Section 27 in den vergangenen Jahren erstaunliche Erfolge erzielt hat, engagiert sich die Organisation auch für die Durchsetzung des Rechts auf Bildung, wie es in der südafrikanischen Verfassung garantiert ist ein.

2012 hat Section 27 eklatante Missstände in den Grundschulen der Provinz Limpopo öffentlich gemacht, in denen sich die extreme Ungleichheit Südafrikas und das Scheitern des staatlichen Versorgungsauftrags unter der ANC-Regierung spiegeln. Die „Limpopo-Kampagne“ erzielte gewaltige öffentliche Aufmerksamkeit und brachte die Provinzregierung in Zugzwang. Angesichts des hohen öffentlichen Drucks wurden tatsächlich Lehrmaterialien angeschafft, zusätzliche Klassenräume errichtet, Schulen erweitert oder renoviert, neue Sanitäranlagen gebaut und die Versorgung mit Mahlzeiten verbessert. Mit Unterstützung von medico hat ein Community Mobiliser von Section 27 die Umsetzung der Regierungsversprechen beobachtet, dokumentiert und mit Lobbying, Gemeindemobilisierung und Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

Obwohl sich die Situation verbessert hat, ist die Verwirklichung des Rechts auf Bildung noch weit entfernt. Mit  der aktuellen medico-Unterstützung wird die kritische Begleitung der staatlichen Infrastrukturmaßnahmen fortgesetzt, damit der zivilgesellschaftliche Druck aufrechterhalten werden kann.

Stiftungsförderung in 2014: 15.000 Euro