Unterstützung von Brustkrebspatientinnen im Gazastreifen

Projekte 2013 - Israel/Palästina

Im Gazastreifen ist das tägliche Leben eine Extremsituation, gekennzeichnet von vielfältigen Erschwernissen und Einschränkungen. Diese Situation trägt dazu bei, dass das Bewusstsein für das Thema Brustkrebs und die Möglichkeit, ihn frühzeitig zu erkennen, sowohl in der (weiblichen) Bevölkerung als auch bei den zuständigen Stellen im Gesundheitsbereich nur schwach ausgeprägt ist. Dies zu ändern ist eines der zentralen Anliegen des medico-Partners „Culture & Free Thought Association“ (CFTA). Die Organisation wurde bereits 1991 gegründet und betreibt heute im südlichen Gazastreifen sechs Zentren für Kinder, Jugendliche und Frauen mit einem stark partizipativen Ansatz in Bereichen wie Gesundheit und Gemeindearbeit.

Die feministisch und demokratisch geprägte Agenda der CFTA bringt die Organisation prinzipiell in eine Gegnerschaft zur Hamas und radikalen islamistischen Gruppierungen. So kam es in den vergangenen Jahren wiederholt zu Einschüchterungsversuchen sowie zu Angriffen auf Einrichtungen der CFTA. Das Projekt zur Brustkrebsfrüherkennung ist in einem Frauengesundheitszentrum im Flüchtlingslager Al Bureij angesiedelt. Der Hintergrund: Von allen Frauen, die 2013 in dem Zentrum auf Krebs untersucht wurden, hatten vier Prozent einen positiven Befund. Die Überlebenschance bei der Diagnose Brustkrebs liegt im Gazastreifen mit 40 Prozent deutlich niedriger als etwa in der Westbank (71 Prozent). Gründe hierfür sind das mangelnde Angebot an Vorsorgeuntersuchungen, die oft zu spät einsetzende Behandlung und die schlechte medizinische Versorgung.

Die CFTA will auf vielfältige Weise – von Radiospots über Hausbesuche bis zu einer offenen Sprechstunde – das Bewusstsein für die Erkrankung stärken und Wissen um Früherkennungstechniken vermitteln. Gleichzeitig baut die CFTA medizinische sowie psychosoziale Angebote für betroffene Frauen aus.

Fördersumme in 2013: 10.000 Euro