Regionaler Austausch zur Stärkung sozialer Teilhabe an Gesundheitssystemen

Projekte 2013 - Südliches und östliches Afrika

In keiner anderen Region Afrikas ist der ungleiche Zugang zu Gesundheit so ausgeprägt wie im Süden und Osten des Kontinents. Wachsender Wohlstand und Gesundheit für wenige und wachsende Armut und Krankheit für viele sind kennzeichnend für die gesellschaftliche Entwicklung. Ein zentraler Grund hierfür ist, dass die vorhandenen Ressourcen nicht dorthin gelenkt werden, wo sie dringend benötigt werden. Noch immer etwa geben die Staaten weit mehr Geld für die Abzahlung der Auslandsschulden aus als für die medizinische Versorgung ihrer Bevölkerung.

Gegen diese Verhältnisse engagiert sich das transnationale Gesundheitsnetzwerk Equinet, das aus dem Zusammenschluss von Gesundheitsarbeiterinnen, Vertretern staatlicher wie nichtstaatlicher Institutionen und zivilgesellschaftlicher Akteuren in 16 Staaten der Region entstanden ist und über den medico-Partner „Training and Research Support Centre“ (TARSC) mit Sitz in Simbabwe koordiniert wird. 2009 hat Equinet die gesundheitliche Situation im südlichen und östlichen Afrika umfassend analysiert und die Dokumentation „Reclaiming the Ressources for Health“ herausgegeben – ein Plädoyer für die Umverteilung der vorhandenen Ressourcen zugunsten von Gesundheitssystemen.

In der tagtäglichen Arbeit setzen die Mitglieder von Equinet auf den Health-Literacy-Ansatz, was sich als „Gesundheitsmündigkeit“ übersetzen lässt: Formen des gemeinsamen Lernens auf lokaler Ebene sollen Menschen befähigen und ermutigen, ihre sozialen Rechte und vor allem das Recht auf Gesundheit zu kennen und einzufordern. Um die soziale Teilhabe zu stärken, werden lokale Gesundheitskomitees gegründet, mit Gemeinden Aktionspläne entwickelt und Gesundheitsarbeiterinnen und -arbeiter ausgebildet. Aktuell plant das Netzwerk, im Januar 2014 in Harare einen dreitägigen Workshop durchzuführen, auf dem sich Aktivistinnen und Aktivisten aus den beteiligten Ländern über die gemachten Erfahrungen austauschen wollen. Auf diese Weise sollen Strategien zur Weiterentwicklung und noch stärkeren Verbreitung des Health-Literacy-Ansatzes erarbeitet werden.

Fördersumme in 2013: 15.000 Euro