Nothilfe für aus dem Norden Malis Vertriebene in Bamako

Projekte 2013 - Mali

Nach dem Ende der von Frankreich geführten militärischen Intervention und der Beruhigung der gewalttätigen Auseinandersetzungen im Norden Malis hat die Welt den Blick von dem westafrikanischen Land wieder weitgehend abgewendet. Die politische Krise vor Ort aber ist keineswegs gelöst und auch viele der durch die Eskalation verursachten sozialen Verwerfungen bestehen fort.

In Mali arbeitet medico unter anderem seit 2007 mit dem Partner Association Malienne des Expulsés (AME) zusammen. Die Organisation leistete lange Zeit vorrangig Not- und Selbsthilfe für Abgeschobene und Abgewiesene aus Europa und dem Maghreb, die in Mali am Flughafen von Bamako, der algerisch-malischen oder der mauretanisch-malischen Grenze ankommen. Angesichts der Zuspitzung der malischen Krise in 2012 hat die AME ihr Engagement auf die intern Vertriebenen aus dem Norden des Landes ausgeweitet. Während viele der in die Nachbarländer Mauretanien, Niger und Burkina Faso Geflohenen Unterstützung von internationalen Organisationen in Flüchtlingslagern erhalten, bleiben die intern Vertriebenen (der UNHCR schätzte Mitte März deren Zahl auf mehr als 270.000) weitgehend unversorgt.

Die AME engagiert sich auf vielfältige Weise dafür, die Lebensbedingungen der in Bamako gestrandeten Menschen zu verbessern, sei es durch solidarische Nothilfe und die Stärkung von Selbsthilfenetzwerken, sei es in Form von Lobby- und Aufklärungsarbeit, etwa gegen die Stigmatisierung hellhäutiger Malierinnen und Malier. Im Mittelpunkt steht allerdings die Hilfe für von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen. Psychosoziale und medizinische Unterstützungsangebote sollen ihnen helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Im diesem Kontext werden zum Beispiel auch Qualifizierungskurse für die Frauen organisiert. Bei der Bewertung der Krise im Sahel bildet der Austausch mit der AME auch eine wichtige Grundlage für die Öffentlichkeitsarbeit von medico.

Fördersumme für 2013: 25.000 Euro