Kreativer Widerstand für Frauenrechte

Projekte 2013 - Afghanistan

In Afghanistan haben über 30 Jahre Krieg und Gewalt zu mehr als einer Million getöteter Menschen geführt. Unzählige sind gefoltert worden, verwundet, verwaist oder traumatisiert, trauern um verschwundene oder getötete Angehörige – all das nur unter schwierigen Lebensbedingungen im heutigen Afghanistan.Von Regierungsseite aus ist wenig unternommen worden, um die Folgen dieser umfassenden Gewalt- und Verlusterfahrungen für die Gesellschaft wie auch die Einzelnen zu bearbeiten.

Umso mehr sind entsprechende Aktivitäten von Basisorganisationen von Bedeutung – Organisationen wie die „Afghanistan Human Rights and Democracy Organization“ (AHRDO), die Anfang 2009 in Kabul gegründet wurde. Ihre Mitglieder dokumentieren Menschenrechtsverletzungen und fördern die Gründung von Netzwerken von Opfern auf lokaler und regionaler Ebene. Ziel ist eine juristische, gesellschaftliche und psychosoziale Aufarbeitung vergangenen Unrechts.

Ein wichtiges Feld für AHRDO sind Theater- und Kunstpädagogik, explizit beziehen sich die Aktivistinnen und Aktivisten auf das in den 1970er-Jahren in Südamerika entwickelte "Theater der Unterdrückten", eine partizipative, sensible und basisnahe Form der Konfliktbearbeitung. Mehr als 200 Aufführungen hat das Team mittlerweile betreut, begleitet von einer Vielzahl von Workshops, in denen der Stoff der Stücke erarbeitet wird: Geschichten unerhörten Leids, aber auch des Muts.

Aktuell plant AHRDO die Durchführung der ersten Süd-Süd-Konferenz zu Frauenrechten in Zentral- und Südasien mit Mitgliedern des Theaters der Unterdrückten aus Afghanistan und anderen Ländern. Außerdem werden weitere Workshops für Frauen- und Witwenorganisationen angeboten. Solche Maßnahmen werden umfassend dokumentiert und öffentlich gemacht – auf dass die befreiende Kraft des Theaters der Unterdrückten Frauen in der gesamten Region verstärkt helfen kann.

Fördersumme in 2013: 10.000 Euro