Stiftungssymposium zu den Ursachen psychischen Leids und emanzipatorischem Handeln

Projekte 2012 - Deutschland

Am 11. Mai 2012 fand mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das inzwischen siebte Symposium der stiftung medico international statt. Thema war die weltweit zu verzeichnende drastische Zunahme von psychischen Erkrankungen im Zuge der ökonomischen Globalisierung. Depression etwa, so belegen es Studien der WHO, hat sich zu einer führenden Weltkrankheit ausgebreitet, die längst auch Afrika, Asien und Lateinamerika erfasst hat.

In den steigenden Zahlen von Diagnosen wie Depression, ADHS, Posttraumatisches Belastungssyndrom kommt, so medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer in seinem Eröffnungsbeitrag, nicht nur ein wachsendes Unbehagen in der Globalisierung zum Ausdruck, sondern auch eine höchst bedenkliche Individualisierung und Pathologisierung von gesellschaftlichen Missverhältnissen.

Diesen Entwicklungen ging das Symposium mit einer kritischen Bestandsaufnahme nach und erörterte die Folgen für eine emanzipatorische Arbeit, wie medico und seine Partner sie zu leisten suchen. Das schließt die Reflexion über angemessene Formen psychosozialer Unterstützung ein.

Das Symposium ging deshalb der Frage nach, wie Menschen in diesen Verhältnissen Anerkennung, Ermächtigung und Würde zurückgewinnen können. Einig waren sich die Referentinnen und Referenten darüber, dass es an der Zeit sei, öffentlich verstärkt Stellung zu beziehen, um die konzeptionelle Debatte über die Ursachen und die Überwindung seelischen Leides neu aufzurollen.

Hier finden Sie ausführliche Dokumentation des Symposiums inkl. Audiodateien zum Nachhören.

Die Debatten des Symposiums im Jahr 2012 förderte die Stiftung mit 13.370 Euro, 2.390 Euro flossen aus den Teilnahmebeiträgen an die Stiftung zurück.