Prävention von Fremdenfeindlichkeit gegen Migranten und Konfliktbearbeitung mit der einheimischen südafrikanischen Bevölkerung in Gauteng

Projekte 2010 - Südafrika

Das Zimbabwe Exiles Forum (ZEF) wurde 2003 von aus Simbabwe geflohenen Anwälten im südafrikanischen Pretoria gegründet. Neben der Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit zu Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe und dem Versuch, diese vor regionale Gerichte zu bringen, hat sich das ZEF seit 2008 auch mit den fremdenfeindlichen Ausschreitungen gegen Migranten aus anderen afrikanischen Ländern, vor allem aus Simbabwe, beschäftigt und humanitäre Hilfe für Betroffene organisiert. Außerdem sind sie in verschiedenen Vernetzungsinitiativen zur Prävention xenophober Gewalt aktiv.

Ziel des Projekts ist es, sichere Lebensbedingungen für die Migranten herzustellen und erneute gewalttätige xenophobe Ausschreitungen durch Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit zu verhindern. Dafür hat das ZEF in den betroffenen sozialen Brennpunkten der Region Pretoria/Johannesburg Migranten und Südafrikaner identifiziert, die an einer Teilnahme in dem Projekt interessiert sind. Mit dieser Kerngruppe wurde zunächst diskutiert über die jeweiligen Ursachen und Dynamiken der fremdenfeindlichen Übergriffe. Was waren die Auslöser, was waren die Vorwürfe und Argumente? Daran schloss sich eine erste Fortbildung an zu Themen wie Diversity, Konfliktbearbeitung und Xenophobieprävention.

So ausgerüstet führten die Teilnehmer kleine Gesprächsrunden in ihrem privaten Umfeld, in ihrer Nachbarschaft, ihrer Kirchengemeinde etc. Der Verlauf dieser Gespräche, die vorgebrachten Argumente und Haltungen wurden von den Teilnehmern in Tagebüchern selbst protokolliert. Mit den gemachten Erfahrungen fanden sie zu einem nächsten Fortbildungsworkshop zusammen, wo die Ergebnisse diskutiert und Konfliktgespräche in schwierigen Situationen geprobt wurden. Anschließend führten die Teilnehmer ihre Gesprächsrunden in den unterschiedlichen Gruppen weiter.

In einem dritten Workshop wurden die Tagebücher/Protokolle und Gesprächsergebnisse ausgewertet und ein Bericht mit den „Lessons Lerned“ zusammengestellt. Während der gesamten Phase werden die Teilnehmer vom ZEF unterstützt und begleitet, da die Angst durch die angespannte Situation und der bei den Migranten oft unsichere Aufenthaltsstatus eine große Belastung bedeuten.

Perspektivisch sollen die gemachten Erfahrungen zum Beispiel in Form von Gemeindetheater weiterentwickelt werden, das die Erfahrungen von Migranten und Einheimischen aufgreift und dadurch den Prozess der (Re-) Integration der Migranten in die Gemeinden begleitet.

Fördersumme: 10.811,- Euro