Sozialfonds für kriegsversehrte Prothesenträger

Projekte 2008 - El Salvador

Seit nunmehr 16 Jahren arbeitet medico international mit der Organisation Promotora de la Organización de Discapacitados de El Salvador (Förderverein zur Organisation der Versehrten in El Salvador, PODES) zusammen. Die Entwicklung von PODES ist in vielerlei Hinsicht eine exemplarische Projekt-Erfolgsgeschichte.

Die selbstverwaltete Prothesenwerkstatt wurde nach dem Ende des salvadorianischen Bürgerkriegs (1979-1991) von kriegsversehrten ehemaligen Guerillakämpfern gegründet. Die behinderten Prothesentechniker produzieren heute Prothesen, Orthesen und Komponenten auf internationalem Niveau. Dank der guten Qualität ihrer Produkte versorgt PODES auch Privatpatienten und Patienten der Sozialversicherung.

medico begleitete PODES durch schwierige Zeiten. Als einige Jahre nach Kriegsende die meisten ausländischen Geber ihre Förderung einstellten, entwickelten wir gemeinsam die Idee eines Sozialfonds, aus dem mittellose Patienten sich eine Prothese finanzieren lassen können. Heute wird PODES fast ausschließlich aus nationalen Quellen gefördert und gewinnt beispielsweise Ausschreibungen der salvadorianischen Sozialversicherung für die Anfertigung von Prothesen bei Betriebs- oder Autounfällen. Da die Autonomie der Organisation so gesichert werden konnte, gilt die Unterstützung medicos und seiner Stiftung dem Sozialfonds.

Die überwiegende Mehrheit der langjährigen Patienten sind Opfer von Landminen oder anderen Explosivkörpern, die aus keinem anderen Fonds in El Salvador bezuschusst werden. Im Rahmen der Möglichkeiten steht der Fonds aber auch einkommensschwachen Menschen ohne Versicherungsschutz offen, die aufgrund von Diabetes, Verkehrsunfällen, Kriminalität, Naturkatastrophen prothetische Hilfsmittel benötigen.

Politisch setzt sich PODES für einen in eine öffentliche Gesundheitsstruktur eingebetteten Sozialfonds in El Salvador ein, der allen Behinderten offen steht.

Fördersumme: 5.000 Euro

Insgesamt erhielt PODES aus Mitteln von Stiftung und Verein medico international 12.853 Euro zur Finanzierung des Sozialfonds.