Krankenversicherungsfonds für die Ärmsten der Armen

Projekte 2008 - Bangladesch

Auch die Arbeit der langjährigen medico-Partnerorganisation Gonoshasthaya Kendra (Volksgesundheitszentrum, GK) in Bangladesch ist in ihren Erfolgen beispielhaft. Die Organisation wurde 1971 gegründet und setzt sich seitdem für das Recht auf Gesundheit ein. GK begreift Gesundheitsversorgung nicht als Hilfe "von oben herab", sondern sieht die armen Menschen als Partner.

So gehen die inzwischen rund 2.500 Mitarbeiter von GK in die Dörfer und Armenviertel und bilden Gesundheitsarbeiter – überwiegend Frauen – aus, die medizinisches Wissen vermitteln und darüber hinaus Kenntnisse in sozialen Fragen, Ernährung sowie Krankheitsverhütung weitergeben. Dabei spielen von der Bevölkerung getragene lokale Gesundheitskomitees eine entscheidende Rolle, indem sie die Menschen vor Ort in die Entscheidungen einbeziehen und ihre sozialen Netze stärken. Darüber hinaus betreibt GK eine eigene medizinische Hochschule zur Ausbildung von Gesundheitsarbeitern und eine lokale Pharmaproduktion, die 120 lebenswichtige Medikamente zu niedrigen Preisen herstellt.

GK erreicht heute rund eine Million Patienten in Bangladesch und hat im eigenen Arbeitsgebiet zwei der Millenniumsziele der UNO (Senkung der Mütter- und Säuglingssterblichkeit) verwirklichen können.

Um seine Gesundheitsprogramme nachhaltig zu finanzieren, hat Gonoshasthaya Kendra ein solidarisches Versicherungsmodell aufgebaut. Durch eine den jeweiligen Möglichkeiten entsprechende Staffelung ihrer Beiträge sollen die Gemeinden und deren Mitglieder angemessen an den Kosten der Gesundheitsversorgung beteiligt werden. Allerdings funktioniert das Modell durch den hohen Anteil von extrem Armen und der oftmals mangelnden Beteiligung der reicheren Gemeindemitglieder noch nicht kostendeckend.

Die stiftung medico international beschloss daher, einen Beitrag zur Finanzierung des Versicherungsfonds zu leisten.

Fördersumme: 17.000 Euro