Aufarbeitung und Überwindung von Gewaltstrukturen, insbesondere für Opfer des Apartheidregimes

Projekte 2007 - Südafrika

Die sozio-geografischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Apartheid sind auch im heutigen Südafrika noch unübersehbar. Solche gesellschaftlichen Trennlinien zu überwinden, ohne die Geschichte dahinter in Vergessenheit geraten zu lassen, ist das Ziel des Direct Action Centre for Peace und Memory (DACPM).

Seit 1997 bietet das DAC sogenannte "Reisen in die Erinnerung" (Journey of Remembrance) zu Orten des schwarzen Widerstands gegen die Apartheid in den Townships an. die DACPM-Mitarbeiter versuchen, die dortigen Bewohner mit in die Führung einzubinden, z.B. indem diese ihre eigenen Erinnerungen an ein bestimmtes Ereignis erzählen. Die DAC-Mitarbeiter erzählen ihre eigene Geschichte. Alle haben als Freiheitskämpfer in bewaffneten Widerstandsgruppen am Kampf gegen das Unrechtsregime teilgenommen.

Ohne Schulabschluss und Berufsausbildung endeten viele der Ex-Kombattanten als Arbeitslose, in der Alkohol- oder Drogenabhängigkeit in den Townships. Um sich von der Last ihrer Erfahrung, auch von Haft, Folter und Verrat, von Armut und Missachtung zu befreien, gründeten einige von ihnen 1997 das Direct Action Centre for Peace and Memory. "Wir wollten keine Opfer mehr sein", sagt Yazir Henri, einer der Initiatoren und heutiger Direktor.

Neben den Stadttouren bietet das DAC Workshops, Seminare und Tagungen für Student/innen, Schüler/innen, politische Aktivist/innen und andere Interessierte an.

Die Stiftung medico international förderte die Arbeit des DACPM zur Aufarbeitung und Überwindung von Gewaltstrukturen, insbesondere für Opfer des Apartheidregimes.

Fördersumme: 21.000 Euro