Rechtsberatung gegen Enteignung und Ausbeutung

Projekte 2016 - Sierra Leone

Sierra Leone ist reich an begehrten Rohstoffen. Dieser Reichtum kommt dem Großteil der Bevölkerung bislang allerdings nicht zugute, im Gegenteil. Besonders in der Diamantenregion Kono leiden viele Sierra Leoner unter den gesundheitsschädigenden Bedingungen ihrer Arbeit in den Bergwerksminen und den Ungerechtigkeiten, die ihnen durch Polizei, Staat und Arbeitgeber widerfahren. So wurden und werden zur Ausweitung von Schürfgebieten Bewohner zwangsumgesiedelt und enteignet.

In diesem Kontext setzt sich das Network Movement for Justice and Development (NMJD) für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte ein. Es war eine der ersten Organisationen, die während des Bürgerkriegs auf die Rolle von „Blutdiamanten“ aufmerksam gemacht hat. NMJD unterstützt die entrechtete lokale Bevölkerung in ihrem Protest. So bildet das Netzwerk LaienjuristInnen („Paralegals“) aus und richtet Büros ein, in denen diese von Enteignungen oder Vertreibungen Betroffene beraten.

Hier geht es nicht nur um strittige Landfragen, sondern auch um Unterstützung vor allem von Frauen mit Kindern, die Opfer von häuslicher Gewalt werden. Darüber hinaus organisieren die Laienjuristen Gemeindeversammlungen, bei denen sie über grundlegende Rechte informieren –  wie etwa den Rechtsanspruch auf Gesundheitsversorgung für schwangere Frauen. Diese Basisarbeit hat zu einer großen Akzeptanz von NMJD bei der Bevölkerung geführt. Das hat sich auch in der Ebola-Krise gezeigt, in der die Mitglieder in den lokalen Gemeinden umfassende und wirkungsvolle Aufklärungskampagnen durchgeführt haben. Mit der aktuellen medico-Förderung setzt NMJD das erfolgreiche „Paralegal“-Programm fort.

Stiftungsförderung in 2016: 25.000 Euro